Wann ist ein Video barrierefrei?
Bei barrierefreien Inhalten geht es stets darum, mindestens zwei Sinne anzusprechen. Wer das Zwei-Sinne-Prinzip konsequent anwendet, ermöglicht allen Menschen den Zugang zu Information und Unterhaltung. Texttranskripte, Audiodeskriptionen und Untertitel sind Ergänzungen, um einen zweiten Sinn anzusprechen, wenn beim Empfänger eine Sinnesbehinderung vorliegt. Dazu gehören Blindheit, Sehbehinderung, Hörbehinderung und Taubblindheit. Doch auch weitere Nutzergruppen profitieren davon, wie etwa Fremdsprachige oder ältere Personen.
Für wen sind Untertitel?
Untertitel bei Videos sind synchrone Texteinblendungen, die den gesprochenen Inhalt und Geräusche wiedergeben. Sie machen Video-Inhalte für Menschen mit Hörbehinderung zugänglich. Untertitel dienen aber auch Menschen mit Migrationshintergrund.
Wem nützen Audiodeskriptionen?
Bei Audiodeskriptionen beschreibt ein Sprecher oder eine Sprecherin den visuellen Inhalt eines Videos oder auch einer Live-Veranstaltung. Audiodeskriptionen dienen Blinden und Sehbehinderten, die sonst bei einem Film oder Theaterstück die visuellen Handlungen nicht mitbekommen würden. Details zu Audiodeskriptionen gibt es im Gastbeitrag von Franziska Arni «Audio-Deskription: Mit Worten innere Bilder entstehen lassen».
Was gibt es sonst noch für Anforderungen an barrierefreie Videos?
- Grenzwert von dreimaligem Blitzen: Gemäss den Web Content Accessibility Guidelines dürfen Websites nichts enthalten, was öfter als dreimal in einem Zeitraum von einer Sekunde blitzt (Erfolgskriterium 2.3.1, Stufe A). Dieses Erfolgskriterium gilt auch für Videos. Zu schnell aufeinander folgendes Blitzen kann bei empfindlichen Menschen Anfälle auslösen.
- Barrierefreier Player: Wenn du Videos auf deiner Website einbettest, sollte der Videoplayer barrierefrei sein.
Was muss ein barrierefreier Videoplayer können?
Damit ein Videoplayer barrierefrei ist,
- muss er mit der Tastatur alleine, ohne Maus oder Trackpad, bedienbar sein.
- muss der Anwender damit ein Video pausieren, stoppen oder ausblenden können.
- muss die Anwenderin den Ton pausieren oder stoppen sowie die Lautstärke regeln können.
Für noch bessere Barrierefreiheit sollen Video- und Audioinhalte nie automatisch abspielen.