Was Accessibility und Usability gemeinsam haben

Ich lese gerade «Content Design – durch Gestaltung die Conversion beeinflussen» von Robert Weller und Ben Harmanus. Bereits im ersten Kapitel las ich etwas, das mich das Buch beinahe weglegen liess. Die Autoren schreiben:

… und die Zugänglichkeit ist eher ein technischer Aspekt des Webdesigns, der etwas außerhalb des Content Design-Kontexts steht.

Dem widerspreche ich.

Ich bin überzeugt und meine Erfahrung im Bereich Barrierefreiheit bestätigt es: Mit barrierefreien Inhalten erreichst du mehr Menschen. Bei Accessibility geht es um weit mehr als technische Optimierungen. Und: Web-Barrierefreiheit dient nicht nur einer Minderheit, sondern allen. Nämlich weil es so viele Überschneidungen mit der Usability gibt.

Was ist Usability?

Unter Usability versteht man, wie gut etwas zu benutzen ist. Im deutschsprachigen Raum setzt man diese Nutzbarkeit oft auch mit der User Experience gleich. Für Websites bedeutet das also: Wie gut lässt sich eine Website von Menschen nutzen und wie gut ist die Nutzererfahrung?

Für eine gute Usability achten Designer und Entwicklerinnen darauf, dass sie Konventionen einhalten. Das heisst: Die User sollen Bekanntes wiedererkennen.

Gute Erkennbarkeit der Inhalte, verständliche Botschaften und Handlungsanweisungen, Wiederverwendung von Bewährtem; Elemente funktionieren so, wie man es aufgrund von bereits Bekanntem und Erlerntem erwartet – das sind wichtige Aspekte der Usability.

Dieselben Ansprüche hat auch die Accessibility

Moment mal. Kommen dir diese Stichworte nicht auch bekannt vor?

Die vier Grundprinzipien der Accessibility lauten nämlich:

  • Wahrnehmbar
  • Verständlich
  • Bedienbar
  • Robust

Schauen wir uns diese vier Prinzipien etwas genauer an. Und wir werden feststellen, dass Accessibility und Usability sehr viel gemeinsam haben.

Wahrnehmbarkeit

Damit Userinnen und User mit unterschiedlichen Voraussetzungen eine Website nutzen können, müssen diese die Inhalte wahrnehmen können.

Meistens geht es um ausreichende Kontraste zwischen Text und Hintergrund. Doch auch lesbare Schriften sowie eindeutige Anordnung der Inhalte helfen, den Inhalt wahrzunehmen.

Habe Mut zu Whitespace, reduziere auf das Wichtige, vermeide eine inhaltliche Überladung, sei konsistent und halte dich an Standards. Damit stellst du eine gute Wahrnehmbarkeit sicher, die sowohl der Usability als auch der Accessibility dient.

Verständlichkeit

Besonders benutzerfreundlich (und dabei auch zugänglich) ist deine Website, wenn der User bereits Gelerntes wiedererkennt.

Damit er sich jederzeit auf deiner Website zurechtfindet, gibt es im Idealfall verschiedene Hilfsmittel:

  • Breadcrumbs, die ihm zeigen, wo er sich gerade befindet.
  • Hilfestellungen, die ihm die Nutzung erklären.
  • Suchfunktion, so dass er schneller zum gewünschten Inhalt gelangt.
  • Sprache, die er versteht, oder ein Glossar, das Fachbegriffe erläutert.
  • Strukturierte Inhalte, so dass die Zusammenhänge der Informationen verständlich sind. Zum Beispiel mithilfe von Zwischentiteln, Tabellen und Listen.

Bedienbarkeit

Studien wie zum Beispiel «The Internet Is Unavailable» von Nucleus Research zeigen: Stossen Menschen mit Behinderungen auf Barrieren in einem Shop oder bei einer anderen Online-Transaktion, brechen sie den Vorgang ab und suchen sich einen anderen Anbieter.

Das gilt aber natürlich nicht nur für Menschen mit Behinderungen – wir alle haben eine gewisse Schmerz- und Toleranzgrenze. Wird eine Transaktion zu mühsam, brechen wir ab. Und zu unserem Glück sind Alternativen meist nur wenige Klicks entfernt.

Damit das nicht passiert, müssen wir als Anbieter sicherstellen, dass die potenziellen Kundinnen und Kunden die Website, das Buchungsformular oder den Webshop ohne Schwierigkeiten bedienen können.

Robustheit

Bei diesem Prinzip handelt es sich tatsächlich um ein rein technisches. Hier geht es zum Beispiel darum, dass der HTML-Code deiner Website valid ist.

Auch solltest du Techniken einsetzen, die möglichst allen zur Verfügung stehen. Wenn dein Online-Shop zum Beispiel nur noch mit einem veralteten Browser oder einer bestimmten Browser-Version funktioniert, verlierst du Reichweite und Kunden.

Im Sinne der Usability (und Accessibility) sollen Userinnen und User ihre Gewohnheiten nicht ändern müssen, nur um deine Website zu nutzen oder deinen Shop zu besuchen.

Dein Angebot passt sich dem Anwender an – nicht umgekehrt.

Was bringen dir Usability und Accessibility?

Egal, ob du einen Online-Shop hast oder ein Solopreneur bist: Du möchtest online möglichst viele Menschen erreichen, die zu Kundinnen oder Kunden werden. Das gelingt dir mit

  • gut wahrnehmbaren Call-to-Action-Elementen,
  • verständlichen Inhalten,
  • bedienbaren und robusten Funktionen, wie zum Beispiel einer Shoplösung oder einem Kontaktformular.

Auf keinen Fall willst du:

  • CTA-Buttons verstecken, so dass ja niemand darauf klickt,
  • deine Website-Besucher mit unverständlichen Inhalten verwirren
  • oder potenzielle Kundinnen verlieren, weil sie den Bestellvorgang frustriert abbrechen, weil etwas nicht wie erwartet funktioniert.

Jetzt barrierefrei werden

Kannst du es dir leisten, Kunden zu verlieren? Oder willst du sowieso nicht zu viel Aufmerksamkeit erregen und ja nicht weiter wachsen?

Ich kenne in meinem privaten und beruflichen Umfeld niemanden, auf den oder die das zutrifft. Und weil Accessibility und Usability so viel gemeinsam haben, profitierst du gleich doppelt von einer barrierefreien Website.

Willst du mehr Menschen erreichen und wachsen? Gerne unterstütze ich dich dabei. Buche jetzt ein kostenloses Erstgespräch.

PS: Nicht nur, aber gerade in der jetzigen Corona-Krise möchtest du potenzielle Kundinnen und Kunden nicht vergraulen. Den nicht nur Menschen mit Behinderungen, sondern auch alle anderen Menschen nutzen jetzt Online-Angebote. Mach dein Angebot barrierefrei – für dich und für alle.

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