Mehrsprachige Websites: Vorteile, Hürden und nützliche Tools

Lohnt es sich, eine mehrsprachige Website zu pflegen? Ja, auf jeden Fall. Denn mit mehrsprachigen Websites erreichst du mehr Menschen. Erfahre in diesem Blogpost, auf welche Hürden du vielleicht stösst, wie du diese bewältigst und welche Tools dir dabei helfen.

Anfangs übersetzte ich meine Website-Inhalte aus einem ganz einfachen Grund ins Englische: Mein Ehemann interessiert sich für meine Arbeit. Mit den Übersetzungen ermögliche ich ihm einen direkten Zugang zu meinem Blog und meinem Schaffen. Doch heute schreibe ich längst nicht nur für meinen Mann auf Englisch. Etwa die Hälfte meiner Website-Besucher spricht Englisch.

Oder anders ausgedrückt: Ich hätte 50 Prozent weniger Besucher, wenn ich meine Inhalte nur auf Deutsch anbieten würde.

Vorteile einer mehrsprachigen Website

Mehr Leser, mehr potentielle Kunden

Mit jeder zusätzlichen Sprache auf deiner Website erreichst du mehr Menschen und somit auch mehr potentielle Kunden. Du erweiterst also deinen Markt. In welcher Sprache liest du normalerweise Blogs und Artikel? Die Mehrheit liest wohl am liebsten in der eigenen Muttersprache, vor allem bei komplexeren Themen. Bietest du deine Inhalte in der Sprache deiner Leser an, holst du diese besser ab.

Gut für Suchmaschinenoptimierung

Doch nicht nur deine Website-Besucher mögen deine Mehrsprachigkeit, auch Suchmaschinen lieben das. Google, Bing und Co. indizieren zusätzliche Sprachen als separaten Content und du erscheinst häufiger auf den Ergebnisseiten von Suchmaschinen. Je nach Sprache kann es ausserdem auch sein, dass du für deine relevanten Keywords weniger Mitbewerber hast.

Mögliche Hürden einer mehrsprachigen Website

Hoher Zeitaufwand

Um mehr Menschen in zusätzlichen Sprachen auch wirklich zu erreichen, brauchst du qualitativ gute Texte. Es reicht nicht, deinen Inhalt einfach Wort für Wort von der einen in die andere Sprache zu übersetzen. Jede Sprachkultur hat ihre Eigenheiten und diese musst du bei der Übersetzung berücksichtigen. Dasselbe gilt auch bei SEO. Es ist falsch und führt absolut nicht zum gewünschten Ziel, wenn du die Keywords und Keyword-Phrasen einfach 1:1 übersetzt. Das Suchverhalten ist von Sprache zu Sprache, Land zu Land sehr verschieden.

Schwierigkeiten mit Inhalten von Drittanbietern

Manche Tools sind nicht für Mehrsprachigkeit ausgelegt, so dass das Übersetzen von Inhalten nur mit Workarounds oder über Umwege möglich ist. Ich teste zurzeit Acuity Scheduling, so dass meine Website-Besucher direkt einen Termin buchen können. Zwar ist es möglich, die einzelnen Textbausteine anzupassen und zu übersetzen, jedoch ist eine Mehrsprachigkeit nicht vorgesehen. Das heisst, ich kann die Texte entweder nur auf Englisch oder nur auf Deutsch anzeigen. Damit ich das Tool dennoch sowohl für meine englischen als auch deutschsprachigen Besucher anbieten kann, habe ich die Textbausteine so angepasst, dass jeweils die englischen und deutschen Begriffe vorhanden sind. Die Text-Elemente werden länger, aber zumindest baue ich damit Sprachbarrieren ab.

Tools, die helfen, eine mehrsprachige Website zu pflegen

Um den Zeitaufwand zu minimieren und guten Inhalt in beiden Sprachen anzubieten, setze ich verschiedene Tools ein.

WordPress-Plugins Polylang und Loco Translate

Ich nutze das kostenlose Plugin Polylang, um die Website überhaupt mehrsprachig zu machen. Mit wenigen Klicks sind weitere Sprachen eingerichtet, so dass ich die Standard-Elemente wie Seiten und Beiträge direkt in WordPress übersetzen kann.
Damit ich auch Textbausteine aus meinem Theme oder anderen Plugins übersetzen kann, nutze ich zudem das Plugin Loco Translate.

DeepL

Der kostenlose Online-Übersetzungsdienst DeepL ist eine nützliche Ressource, um ganze Texte, aber auch einzelne Sätze automatisch zu übersetzen. Ich nutze DeepL oft als Nachschlagewerk, um einzelne Formulierungen zu optimieren. Was ich an DeepL schätze, ist, dass das Ergebnis natürlicher wirkt als bei anderen Übersetzungsdiensten. Auch gibt es die Möglichkeit, sich verschiedene Optionen für einen Begriff oder eine Formulierung anzuzeigen. Denn obwohl die Übersetzungen wirklich von guter Qualität sind, musst du diese auf jeden Fall nachbearbeiten.

Grammarly

Mein absolutes Lieblingstool ist Grammarly. Ich nutze Grammarly schon seit ein paar Jahren als Browser-Add-On und lud vor zwei Wochen die Desktop-App herunter. Darin kann ich Textentwürfe direkt bearbeiten und verbessern. Obwohl der Name etwas anderes suggeriert: Grammarly ist nicht nur ein Tool, um Grammatik und Rechtschreibung zu prüfen. Grammarly macht auch stilistische Verbesserungsvorschläge. Und du hast die Möglichkeit, Zielgruppe, Stil und Ton deines Textes als Ziele zu definieren. Was mich besonders entzückt, sind die wöchentlichen E-Mail-Rückmeldungen. Darin fasst Grammarly zusammen, wie viele Wörter ich in der vergangenen Woche geschrieben habe, welche Fehler ich besonders häufig gemacht habe und wo mein Schreibstil steht, verglichen mit anderen Grammarly-Usern. Das heisst, ich bekomme ein wöchentliches Feedback zu meiner Arbeit, beinahe so, als hätte ich einen digitalen Schreibcoach.

Was es bei mehrsprachigen Websites sonst noch zu beachten gilt

Damit Suchmaschinen, aber auch technologische Hilfsmittel wie Screenreader wissen, in welcher Sprache dein Inhalt ist, musst du die Sprache im Quelltext richtig auszeichnen. Mit einem Plugin wie Polylang geschieht die Auszeichnung mithilfe des lang-Tags automatisch. Es ist wichtig, die Sprache korrekt auszuzeichnen, weil du damit zum Beispiel dem Screenreader mitteilst, in welcher Sprache er den Inhalt vorlesen soll. Es kann unterhaltsam und witzig klingen, wenn der Screenreader einen englischen Text auf Deutsch vorliest – doch meist versteht man nur mit sehr viel Fantasie, was gemeint ist.
Damit Suchmaschinen wie Google zudem wissen, dass es sich bei einer Seite um beispielsweise die englische Version einer anderen Seite handelt, braucht es hreflang-Tags. Polylang fügt diese Tags ebenfalls automatisch hinzu, sobald du Seiten und Beiträge übersetzt.

Ja, mehrsprachige Websites lohnen sich!

Ist es aufwendig, alle Inhalte in zwei oder mehr Sprachen anzubieten? Ja, sehr sogar. Aber es lohnt sich auf jeden Fall. Du baust damit Sprachbarrieren ab, sprichst deine Leserinnen und Leser in ihrer Sprache an und erreichst somit mehr Menschen. Was bei mir als Liebesdienst für meinen Mann anfing, gehört nun fest zum Prozess, wenn ich Inhalte erstelle.

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